Tuesday, January 01, 2013

To be or not to be

Sind Sie?

Oder sind Sie nicht –

auf Facebook?

Finden Sie das doof, Ihre Daten zu verschenken? Oder sagen Sie: das Ganze ist sowieso nur alberner Schnickschnack?

Oder sind Sie vielleicht sogar gerne Freund – von wem auch immer?

Vielleicht gehören Sie aber ja nur zu den Eltern, die gucken wollen, was ihre Kinder da so treiben...?

So viele Möglichkeiten.

Und jetzt die gute Nachricht: Sie haben gar keine Wahl.

Natürlich sind Sie auf Facebook.

Auch, wenn Sie nicht auf Facebook sind.

Finden Sie nicht logisch? Stimmt.

Ist aber auch nicht dialektisch. Das ist ein neuer Ansatz – der heißt Algorithmus.

Das ist der Rithmus, bei dem jetzt jeder mit muss.

Nein, kein neuer Tanz oder so. Sondern ein permanent wirksamer Datenabgleich mit allen Aktivitäten derjenigen, die sich auf facebook tummeln.

Irgendwas ist ja immer. Und das merkt sich der Algorithmus. Wie damals das Fräulein vom Amt.

Das hat ja auch alles weiter erzählt. Das macht der Algorithmus auch. Nur nicht allen, sondern nur Auserwählten. Die aber wissen dann über alles Bescheid, was Sie im Netz so treiben.

Darum heißt es ja auch so: Datennetz.

Also hätte Merkel gesagt: das ist Algorithmus, statt: das ist alternativlos. Dann, ja dann hätte sie sogar recht gehabt.

Ganz sicher können wir uns da natürlich nicht sein. Nur, frage ich Sie jetzt mal, worin Sie sich noch sicher fühlen.

Sie sind nämlich nicht nur auf Facebook, wenn Sie nicht auf Facebook sind – Facebook merkt sich jetzt in USA auch, was sich die Friends der User wünschen.

Das geht dann so:
Erster Schritt: Facebook erinnert Sie an den Geburtstag eines Freundes, nennen wir ihn Peter.
Zweiter Schritt: Sie klicken auf einen Button mit der Aufschrift 'Geschenk kaufen'.
Dritter Schritt: Facebook zeigt Ihnen, was sich Peter wünscht.

Sie brauchen dann nur an der einen oder anderen Stelle zu sagen: 'Gefällt mir' – und schon bestellen Sie ein Gift für Peter.

Jetzt nicht, was Sie denken. Das ist Englisch und heißt: Geschenk.

Alle sind glücklich.

Peter schon mal. Der freut sich wirklich. Na, ja, ... vielleicht.

Sie freuen sich auch: Sie haben Peters Geburtstag nicht vergessen.

Und Zuckerberg. Der reibt sich die Hände, weil er meint, dass seine Aktien wieder steigen.

Jetzt aber geschieht das Wunder!

Sie steigen nämlich nicht, sie fallen sogar.

Langsam, gaaanz, gaaanz langsaaam.

Denn irgendwie passt das den meisten gar nicht.

Die schalten allmählich wieder ihren Verstand ein.

Und dann können wir etwas entdecken, worauf wir uns wirklich noch verlassen können:

Erstens: Vatermord ist längst noch nicht Old-School.

Zweitens: wird die Vernunft wieder hungrig, gebiert sie viele neue Ideen.

Drittens: wenn sie heut' noch nicht verbreitet sind, dann passiert das eben morgen.

Das Kabarättchen wünscht ein inspiriertes & erlebnisreiches Jahr 2013!

1 Comments:

Blogger Terrence Berres said...

Ms. Will:

I apologize for contacting you through this comment. I did not see an email address on your profile.

You also have a weblog 'Leseratte' http://leseratte.blogspot.com/

If you do not intend to post there in the future, I might use it in connection with my web pages http://www.terrenceberres.com/read.html

If you would consider such a transfer, please let me know.

Terrence Berres

10:44 AM  

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